Von Brasilien nach Schönwald

Pfarrer Edimar Schwingel stammt aus Südamerika, kennt aber Oberfranken aus einem mehrjährigen Dienst in Neudrossenfeld. Am Pfingstsonntag wurde er in sein Amt eingeführt

Amtseinführung von Pfarrer Schwingel
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Dekan Dr. Volker Pröbstl (rechts) führt Pfr Edimar Schwingel (Mitte) in sein neues Amt als Pfarrer von Schönwald ein, assistiert von Vertrauensmann Jochen Gassenmeyer, Pfr Weiskopf, Senior Münster und Pfrin Gralow-Dalferth (von links) sowie Pfrin Krauß

Aufatmen in Schönwald: die Vakanz in der evangelischen Kirchengemeinde ist vorbei. Am Pfingstsonntag wurde der aus Brasilien stammende Pfarrer Edimar Schwingel von Dekan Dr. Volker Pröbstl, Senior Andreas Münster und weiteren Assistenten in sein neues Amt in der Kirchengemeinde Schönwald und im Dekanat Selb eingeführt. Für den deutschstämmigen Theologen aus Südamerika ist es nicht der Erstkontakt mit der Region. So war er schon einmal mehrere Jahre als Pfarrer auf der Pfarrstelle II in Neudrossenfeld  im Landkreis Kulmbach im Dienst. 

Pfarrer Ekkehard Weiskopf aus der Gemeinde Spielberg, der in Schönwald nun länger für beide Pfarrstellen zuständig war, begrüßte die Gottesdienstbesucher mit den Worten: „Die Einladung zu dieser Installation war recht kurzfristig, aber das lag daran, dass wir lange nicht wussten, wann er genau kommt. Jetzt ist er da und wir freuen uns.“ Wie Dekan Pröbstl anschließend deutlich machte, ist der 1965 geborene Edimar Schwingel seit 1. Mai offiziell in Schönwald im Dienst. Er freute sich über die Amtseinführung am Pfingstsonntag und meinte: „Gottes Geistkraft erfasst die Jünger, Gottes Geist zieht Menschen ins Kraftfeld des Glaubens. Wir freuen uns nach langen Monaten der Vakanz, dass wir die Pfarrstelle Schönwald wieder besetzt kriegen.“

Pfarrer Schwingel und Bürgermeister Klaus Jaschke
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Bürgermeister Klaus Jaschke begrüßte den neuen Ortsgeistlichen Edimar Schwingel in der Stadt

Der Dekan beleuchtete den bisherigen Lebensweg und die vorherigen Pfarrstellen des neuen Ortsgeistlichen und betonte: „Sie haben ländliche Gemeinden und städtische Gemeinden kennengelernt, wobei die Geschichten von Jesus besondere ländliche Prägung tragen. Zusammenhalt, Gruppen und Kreise waren schon in ihren bisherigen Pfarrstellen sehr wichtig. Und Sie bringen ökumenische Weite mit. Sie haben schon in Brasilien die Arbeit als Pfarrer in Schule, Krankenhaus und Mission erlebt. Auch bei uns stellt sich die Frage, wie unsere Kirche vor Ort wirksam sein kann. Wir bringen unsere Gaben ein, das Gelingen muss sich fügen.“     

Unter Handauflegung,  Bibel- und Segensworten führten Dekan Pröbstl, Senior Münster, Pfarrer Weiskopf, die Pfarrerinnen Heloisa Gralow Dalferth (Bad Alexandersbad) und Stefanie Krauß (Glashütten) sowie Vertrauensmann Jochen Gassenmeyer vom Kirchenvorstand Pfarrer Edimar Schwingel hernach in sein neues Amt ein. Pfarrer Schwingel sprach in seiner Predigt von einem „Neustart als Geschenk Gottes“. Pfingsten erinnere an die Anfänge der Kirche. „An Pfingsten bekamen die verängstigten Jünger wieder Kraft und Mut. Sie erzählten dann begeistert die Geschichte von Jesus weiter. Menschen haben sich von der Liebe Gottes anstecken lassen. Viele wollten wissen, wie das mit Jesus Christus ist.“

Der Geist Gottes ermögliche ein neues Leben, so Schwingel. „Im Geist von Pfingsten zu leben bedeutet, angstfrei zu leben und befreit durchzuatmen. Das Leben ist überhaupt das kostbarste Geschenk, das wir von Gott empfangen haben. Pfingsten ist  eine Einladung, das Geschenk Gottes anzunehmen.“ Für ihn selbst sei es nach 31 Jahren als Pfarrer im Dienst der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Brasilien eine Herausforderung und ein Geschenk Gottes, nun in Schönwald dienen zu dürfen. Nach der Predigt zelebrierte Pfarrer Schwingel sein erstes Abendmahl in der neuen Gemeinde.

Im Anschluss an den vom Posaunenchor und Monika Döhla an der Orgel feierlich umrahmten Gottesdienst gab es einen Empfang im Gemeindehaus. Dort begrüßten Pater John seitens der katholischen Pfarrei, Landrat Peter Berek, Bürgermeister Klaus Jaschke seitens der Stadt, Senior Andreas Münster für das Pfarrkapitel und Otto Bayreuther für den Diakonieverein sowie Weggefährten Schwingels den neuen Ortsgeistlichen in Schönwald mit herzlichen Worten und kleinen Geschenken. Und es bestand die Möglichkeit zum Gespräch mit dem neuen Pfarrer.

Jürgen Henkel